Warum es diese Seite gibt.

Ein kleiner Einblick in den Prozess und die Frage, warum es diese persönlichere Website eigentlich gibt. Spoiler: Weil ich vorher ein Schisser war.

In den letzten Monaten hatte ich einige Bälle in der Luft – und wie Du vielleicht gemerkt hast, bin ich (noch) nicht sonderlich gut im jonglieren. Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch, dass sich einiges bei mir getan hat.

Arbeit und Vergnügen trennen?

Nicht ganz, aber fast. ich habe mir lange den Kopf darüber zerbrochen, warum es mir so schwer fällt, bei meinem Content-Output am Ball zu bleiben – immer wieder stelle ich mir selbst ein Bein, obwohl die Motivation eigentlich da ist. Die Ideen auch, und die Begeisterung für Content und kreativen Ausdruck sowieso.

Aber ich hatte eine Schranke im Kopf: mein eigenes Bild von Professionalität. Die knallharte Geschäftsfrau, die nur über Businessthemen spricht und sich scheinbar nicht vom Alltag ablenken lässt. Diesem „Ideal“ wollte ich entsprechen – und ich setze dieses Wort bewusst in Anführungszeichen. Denn *eigentlich* weiss ich auch, dass das ein Bild ist, dass ich von außen übernommen habe.

Denn die Menschen, die mich wirklich inspirieren, sind ganz anders: zeigen sich in ihrer Vielfalt, mit ihren Interessen, ihrer nicht-geradlinigen Geschichte und als Work-in-Progress. Wie sollte ich diese beiden Vorstellungen zusammenbringen?

Das war die Lähmung, die Schere, die mich daran gehindert hat, überhaupt anzufangen oder weiterzumachen. Gerade als Selbständige, die nicht beeinflussen kann, wer über welchen Kanal den ersten Berührungspunkt mit mir hat. Ich will ja keine potenziellen Kunden vor den Kopf stoßen, weil ich zu einem persönlichen Thema spreche. Auf der anderen Seite will ich mich von einer theoretischen Situation in der Zukunft nicht in meinem Ausdruck einschränken lassen.

Auf diesen diffusen Gedanken habe ich lange herum gekaut. Was zeige ich wem? Wie viel von mir ist „okay“? Diese Unsicherheit hat sich auch in meiner Selbständigkeit widergespiegelt. Mit meinem Beratungsangebot habe ich eine Richtung und einen Anhaltspunkt, aber ich hatte das Gefühl nach Jahren des Bauchladens mich überkorrigierenden einzuschränken. Auch hier wieder: Bild von außen, obwohl ich es in mir selbst besser weiss.

Der Stein kommt ins Rollen.

Dann hat Nora Müller, Positionierungsexpertin und eine besonders liebe Instagram-Bekanntschaft, mich im Sommer gefragt, ob ich in ihrem neuen Podcast zu Gast sein möchte. Das Prinzip ist genial: Sie macht eine Live-Session, um einfach direkt und authentisch zu zeigen, wie sie arbeitet und was Positionierung bedeuten kann.

Dieser Termin hat einiges für mich gerade gerückt. Vor allem ein Satz hat es mir angetan: „Da seh ich Dich gar nicht.“ Mit dieser Feststellung hat Nora mir in gewisser weise die Erlaubnis gegeben, mein eigenes Bild von mir nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Und zu verstehen, wie sehr ich mich eigentlich selbst behindert habe, weil ich einem Idealbild entsprechend wollte, das mich aber eigentlich gar nicht inspiriert. Wie absurd!

In den folgenden Wochen nach der Aufzeichnung habe ich also erstmal hingefühlt. Was bedeutet das für mich? Welches Bild von mir will ich mir nicht nur vorstellen, sondern auch wahr werden lassen? Ich bin nicht nur meine Arbeit. Die ist mir wichtig, aber ich habe eben noch mehr zu sagen. Und nein, ich will diese verschiedenen Anteile, Ideen und Themen in mir nicht mehr verstecken.

Also habe ich Platz geschaffen.

Ich habe meiner Arbeit als Strategieberaterin ein eigenes Zuhause im Internet gegeben: auf kreatigital.de spreche ich über meine Arbeit, mein Angebot und die Wege, wie ich Künstler*innen und Creatorn bei ihrer Marken-, Content- und Geschäftsstrategie helfen kann.

Technisch gesehen ist mit einem Namenswechsel und Domainumzug somit meine „eigene“ Klarnamen-Domain wieder frei geworden. Und hier stehen wir jetzt. Das ist jetzt das Portal in meine Welt: meine Projekte und meine Ideen zu verschiedenen Themen. Die Antwort auf die Frage, womit ich eigentlich meine Zeit verbringe.

Und dieser Bereich wird mit der Zeit weiter wachsen. Ich spreche zwar immer wieder von meiner eigenen Spielwiese im Internet, aber vielleicht ähnelt es auch mehr einem Garten.

Rückblickend – und auch während ich diese Zeilen schreibe – scheint das alles vielleicht gar nicht so außergewöhnlich. Die innere kritische Stimme will mir gerade noch einreden, dass ich das total aufbausche und mich einfach anstelle. Eine Ausrede suche, warum ich in den letzten Monaten nicht an meinen Zielen und Projekten weitergearbeitet habe.

Für mich war das aber ein großer Schritt. Denn ich nehme Raum ein. Sage „Das hier ist jetzt ein Platz im Internet, den ich mir zu Eigen mache und mich ausprobiere. Mich zeige, ohne strategische Marketingüberlegungen im Hinterkopf zu haben.“ Das ist ein Passion Project. Oder wie Jenni immer so schön sagt: Das füllt nicht meinen Geldbeutel, sondern mein Herz.

Und manchmal ist das umso wertvoller.


Vielleicht hab ich doch ein Händchen für Timing: Nora hat nämlich gestern, am 05.11., ihren Podcast gelaunched! Und meine Session mit ihr ist jetzt auch schon online. Also hört gerne rein, wenn ihr mehr über den Prozess (oder mich oder Noras Arbeit) erfahren möchtet.

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Hi,
ich bin Rachel

Das hier ist mein persönlicher Blog, auf dem ich über Themen schreibe, die mich im Moment beschäftigen - oder um mich später daran zu erinnern, was in meinem Leben so los ist.

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