Dieser Beitrag ist ursprünglich am 31. August 2023 im Rahmen meines ehemaligen Newsletters „und die übrigen Dinge“ veröffentlicht worden. Ich möchte meine alten Texte archivieren und habe mich deswegen entschieden, die alten Ausgaben auch hier zu veröffentlichen. Sie sind etwas persönlicher – von nun an wird es aber wieder vermehrt um die Themen Selbständigkeit und Creator Economy gehen.

Ich habe mich von mehr als der Hälfte meiner Follower verabschiedet. Und dabei einen still und heimlichen Abgang hingelegt.

Am 16. August habe ich auf Instagram meine erste Story seit Monaten veröffentlicht und angefangen, meinen Arbeitsalltag zu teilen: was ich mache und wie ich es mache. Vorher war mein Profil fast ein ganzes Jahr leer. Ich habe alle Fotos archiviert, meine Bio gelöscht und war stille Zuschauerin auf Instagram.

Ich wollte mich verstecken, nichts von mir zeigen, erst recht nicht solange es – oder ich – nocht nicht perfekt war. Und damit meine ich nicht nur die Inhalte meiner Arbeit, sondern auch mein Aussehen, meine Stimme, die Qualität dessen, was ich teilen möchte. Hauptsache professionell sein.

Neuer Account oder auf dem “Alten” weitermachen?

Als mir dann klar wurde: Ich kann nicht in der digitalen Kommunikation arbeiten und selbst NICHT kommunizieren, war das der nötige Startschuss. Ich kann nicht warten bis alles perfekt ist. Das passt überhaupt nicht zu der Art und Weise wie ich leben und arbeiten möchte. Also hilft nur der Sprung ins kalte Wasser. Anfangen. Aber wie? Ich stand vor der Frage: Ein neuer Account oder auf dem “alten” weitermachen?

Ich habe mich für einen Mittelweg entschieden und eine krasse Entscheidung getroffen: Ich habe mich von mehr als 150 Followern verabschiedet, die ich in den letzten 8 Jahren zusammengesammelt habe. Zum großen Teil Menschen, die mir auf Instagram gefolgt sind, weil sie mich aus dem realen Leben kennen. Aus der Schulzeit, dem Bachelor oder der Ausbildung. Und – to be honest – die schon damals eher weniger mit mir geredet haben. Vorher waren meine Instagram-Follower eher ein Adressbuch für den Notfall. Sollte ich in 3 Jahren mal das Bedürfnis haben, mit einer Mitschülerin aus dem Englischkurs der 11. Klasse reden zu wollen, so könnte ich sie über Instagram erreichen.

Auf der anderen Seite waren das auch viele Profile, die Instagram genauso nutzen, wie ich es auch tat: passive Zuschauer (und vielleicht mal ein Rezept-Reel abspeichern), die selbst sehr wenig von sich und ihrem Leben teilen. Was vollkommen fein ist! Aber irgendwie hat sich das für diesen “Neuanfang” nicht richtig angefühlt.

Wenn ich jetzt schon den Mut aufbringe (und bei mir ist tatsächlich noch ziemlich viel Überwindung dabei) mich auf Social Media zu zeigen, dann wünsche ich mir dabei ein Publikum, das Interesse zeigt: An mir, meiner Arbeit und meinem Weg. Die Zaungäste dürfen später wieder dazukommen.

Folgen für den Algorithmus

Für meinen Instagram-Algorithmus was das der Frühjahrsputz, den es für diesen Neuanfang gebraucht hat. Zum einen habe ich auf meinen ersten Post eine satte Engagement-Rate von knapp 40% und zum anderen weiss der Algorithmus jetzt auch besser, welche Art von Profilen und Konten meine Inhalte interessant finden.

Als People Pleaser ist es im ersten Moment eine schwere Entscheidung. Aber ich muss einfach hoffen, dass diejenigen, denen das Löschen wirklich auffällt, Verständnis für meine Entscheidung haben und bei Interesse ja gerne wieder zurückkommen können. Bis dahin genieß ich meine Bubble.

Dein Social Media Profil ist Dein Spielplatz, Du machst die Regeln und darfst entscheiden, wer mitspielen darf. Das bloße Streben nach einer steigenden Follower-Zahl ist keine Lösung für nachhaltigen Erfolg. Qualität statt Quantität. Gerade am Anfang.

Voilá. Für mich die besten Voraussetzungen, um loszulegen.

*Reupload* Persönliche und strategische Gedanken zu meiner Entscheidung, mehr die Hälfte meiner Follower auf Instagram zu löschen.

Jedem Anfang wohnt ein Ende inne

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