Dieser Beitrag ist ursprünglich am 24. August 2023 im Rahmen meines ehemaligen Newsletters „und die übrigen Dinge“ veröffentlicht worden. Ich möchte meine alten Texte archivieren und habe mich deswegen entschieden, die alten Ausgaben auch hier zu veröffentlichen. Sie sind etwas persönlicher – von nun an wird es aber wieder vermehrt um die Themen Selbständigkeit und Creator Economy gehen.

Es würde sich nicht richtig anfühlen hier meinen Kopf auszuschütten, wenn ich mich noch gar nicht richtig vorgestellt habe. Das möchte ich hier nachholen und kurz erzählen, wer eigentlich hinter diesem Newsletter steht – und was Euch erwartet.

Ich wollte schon immer schreiben. Als ich klein war und meine Mutter sonntags mit uns in die Kirche gegangen ist, habe ich mit dem Gedanken gespielt Pfarrerin zu werden. Ich fand die Vorstellung schön meiner Arbeitszeit Predigten zu schreiben und meine Gedanken mit anderen teilen zu können. Spätestens die Erkenntnis dass ich als katholisch getauftes Mädchen wohl niemals auf der Kanzel stehen würde, hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Weitere Wünsche und Zukunftsvorstellungen kamen und gingen, aber das Schreiben war immer Teil meines Lebens. Ob ich in der Schule zu lange Aufsätze geschrieben habe oder lieber die Geschichten meiner Lieblingsbücher weitergesponnen habe (als FanFiction noch nicht mit 50 Shades of Grey in Verbindung stand) – ich hatte immer das klare Bild vor Augen, irgendwann mit Worten mein Leben zu bestreiten.

Und schnell kam der erste Umweg: nach dem Abitur habe ich Theater- und Kommunikationswissenschaft studiert und mich anderen Möglichkeiten zugewandt: Schauspiel, Film und Serielles Erzählen wurden zu meiner Leidenschaft und ich konnte stundenlang in den Welten Anderer eintauchen.

Ich war zwanzig Jahre alt als ich meinen Bachelorabschluss gemacht habe und wusste vom Leben eigentlich nur, dass es mir zu schnell (ver)ging. Ich wusste nichts über meine Fähigkeiten und Ziele, entschied mich gegen einen Master und war plan- und haltlos. Ich konnte die Arbeit kreativer Menschen wertschätzen und neidisch auf die (scheinbare) Abwesenheit von nagenden Selbstzweifeln blicken – aber nichts lag mir ferner als ein eigener Ausdruck oder ein Ausprobieren darin zu finden. Irgendwann kam dann aber die Erkenntnis: Etwas handfestes muss her. Eine Ausbildung, was mit Zahlen – hinter denen ich mich verstecken konnte.

Im Herbst 2016 begann meine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau in einer jungen Münchner Kulturstätte. In dieser Zeit habe ich wichtige Dinge über Unternehmertum, Führungsqualitäten und Projektmanagement gelernt – und das nicht immer an Positivbeispielen. Aber vor allem habe ich gelernt, dass ich Grenzen habe und wo sie liegen. Einige habe ich übertreten und einen Preis dafür gezahlt, andere konnte ich verschieben, ausweiten und neu feststecken.

Nach meiner Ausbildung folgte eine Projektanstellung bei einem Filmfestival. Ich durfte eine Fähigkeit zeigen, die vorher schwer zu greifen war, heute aber eine wichtige Basis in all meiner Arbeit darstellt: Strukturen und Muster zu erkennen, diese anders zu denken und neu zu verknüpfen. Es macht mir unglaublichen Spaß zwischen den Disziplinen zu springen und Konzepte und Themen miteinander zu kombinieren, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben.

Dann habe ich mich 2020 selbständig gemacht – das Verständnis für Zahlen und Buchhaltung sollte sich nun endlich – pun intended – auszahlen. Doch eine Gründung in der Kultur- und Kreativbranche sollte sich in diesem ersten Quartal als besondere Hürde herausstellen. Aber ich habe gelernt mich über Wasser zu halten, einen bunten Strauß an Aufträgen anzunehmen und welche Arbeit ich nicht mehr machen will – wenn ich nicht muss.

Nun ist Hochsommer 2023. Ich stecke gerade mitten in den Hausarbeiten meines 2. Master-Semesters und dieses Studium war die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. Seit Oktober studiere ich Digitale Kommunikation in der Musik- und Entertainmentindustrie an der Hochschule für Musik und Theater in München. Ein neuer Studiengang, der in diese Rahmen europaweit einzigartig ist. Und als erster Jahrgang dürfen wir uns zu fünft am Curriculum, der Technik und den praxisorientierten Modulen herumprobieren. Hier darf ich mein vorhandenes Wissen vertiefen und Impulse für die Zukunft mitnehmen. Und es passt wie A*sch auf Eimer.

Und da stehen wir jetzt: Masterstudentin und Soloselbständige im Bereich Digitale Kommunikation. Mit einer klaren Vorstellung, wo es hingehen soll und wie der Weg dahin aussieht: Ich will mich zeigen. Ich will teilen, welche Themen mich begeistern, welche Gedanken mich umtreiben und welche Dinge ich lerne. Ich will weitere Grenzen austesten, ich will es mir unbequem machen und ich will trotz meiner Zweifel einen Raum einnehmen, eine Stimme haben. Hier wird es mal persönlich und selbstironisch, mal etwas förmlicher und trockener. Hier wird es wissenswertes geben und mal ein paar Reflexionen. Und das immer mit dem Gedanken, Euch etwas mehr über die übrigen Dinge zu erzählen und einen echten Mehrwert mitzugeben.

*Reupload* Wer beschäftigt sich mit den übrigen Dingen? Und wie kam es soweit, dass es ein Newsletter werden musste? Eine kurze Biographie und schuldige Erklärung.

Darf ich mich vorstellen?

WUSSTEST DU,

dass ich auch einen Newsletter habe? Alle zwei Wochen schreibe ich über meine Selbständigkeit, meine Learnings und geben konkrete Einblicke in die Zahlen hinter den Kulissen.

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