Dieser Beitrag ist ursprünglich am 19. August 2023 im Rahmen meines ehemaligen Newsletters „und die übrigen Dinge“ veröffentlicht worden. Ich möchte meine alten Texte archivieren und habe mich deswegen entschieden, die alten Ausgaben auch hier zu veröffentlichen. Sie sind etwas persönlicher – von nun an wird es aber wieder vermehrt um die Themen Selbständigkeit und Creator Economy gehen.

Als Menschen sind wir in der Lage abstrakt zu denken und uns Dinge vorzustellen, die sich nicht (oder noch nicht) vor unseren Augen abspielen. Diese Fähigkeit hilft uns enorm, wenn wir uns für die Zukunft vorbereiten und uns dafür Ziele setzen. Hier gibt es jede Menge Tipps und Tricks, die vor allem zum Jahreswechsel ausgepackt werden. Ich lasse mich von dieser Januar-Motivation gerne mitreißen, muss aber spätestens im Frühling der Realität ins Auge blicken und nochmal ran.

Wer sich strukturiert (und vielleicht sogar mit externer Hilfe) Ziele setzt, hat oft schon den wichtigsten Schritt in der Umsetzung getan. In diesem Text teile ich meine persönliche Herangehensweise – eine Step-by-Step Anleitung, die ich auch schon mit (und an) Freunden und Bekannten ausprobieren durfte.

Schritt 1: Definiere Dich als Person

Schritt 2: Finde Deinen Nordstern

Schritt 3: Stecke Deine Ziele (in Schubladen)

Schritt 4: Setze Meilensteine

Bonus: Werde nachhaltig

Diese Schritte helfen Dir dabei, einen großen Überblick über die Ziele, Chancen und Möglichkeiten Deines Lebens zu erhalten und auch langfristig zu integrieren. Ich empfehle immer, diese Übung an einem (oder zwei) großen Blatt Papier zu machen – das hilft bei der Visualisierung.

Schritt 1: Definiere Dich als Person

Dieser erste Schritt ist die Vorarbeit, die leider unabdingbar ist, damit die Ziele auch nachhaltig für Dich umzusetzen sind. Denn wenn wir in der Umsetzung unserer Vision permanent gegen uns selbst arbeiten, stehen wir vor einem großen Dilemma, das uns letztendlich ausbremst. Mache Dir also erst einmal bewusst, welche Werte Du hast. Es kann sein, dass es Dir ganz leicht fällt, aber falls Du Dich schwer tust, empfehle ich Dir dieses Tool von “Ein guter Plan”.

Als Nächstes schreibst Du alle Fähigkeiten auf, die Dir einfallen. Das können abstraktere Dinge sein oder ganz klare Tätigkeiten. Lass Dir hier ruhig Zeit und frage Dich immer wieder “Was noch?”. Für mich persönlich ist das immer der schwierigste Part – dann hole ich mir Hilfe und spreche mit guten Freunden. Geduld und Sorgsamkeit lohnt sich hier doppelt: Für Deine Ziele macht es Dir bewusst, was Du für die Umsetzung schon mitbringst und zum anderen macht es einfach ein gutes Gefühl, das mal schwarz auf weiss zu sehen.

Schritt 2: Finde Deinen Nordstern

Gleich hast Du es geschafft und darfst endlich mit den Zielen loslegen. Vorher geht es ums Priorisieren, denn die Fülle an Werten und Fähigkeiten, die Du mitbringst, können erstmal überfordern. Schau Dir Deine Antworten an und wähle für jede der beiden Kategorien 3 aus, die für Dich die oberste Priorität haben.

  • Welche Werte sind mir so wichtig, dass eine Verletzung mich schnell unglücklich macht oder gegen meine Vorstellung vom Leben geht?
  • Welche dieser Fähigkeiten machen mir so viel Spaß, dass jeder Tag, an dem ich sie einsetzen kann, sich wie ein guter und erfolgreicher Tag anfühlt?

Schritt 3: Steck Deine Ziele (in Schubladen)

Es geht endlich los! Sicher schwirren Dir die ganze Zeit schon Ideen oder konkrete Ziele durch den Kopf. Schreibe sie in einer MindMap auf und höre erst auf, wenn Dir wirklich nichts mehr einfällt. Und stell Dir dann ein paar Fragen:

  • Was möchte ich erleben?
  • Was möchte ich erfahren?
  • Was möchte ich besser/mehr machen?
  • Was möchte ich nicht mehr machen? (Tipp: Versuche die Antwort möglichst positiv zu formulieren!)
  • Worauf möchte ich in Zukunft stolz sein?

Die Liste Deiner Ziele darf natürlich stetig weiterwachsen, aber wenn Du für den Moment zufrieden bist, dann versuche Deine Ziele nun zu kategorisieren: kurz-, mittel- und langfristige Ziele. Also Ziele, die Du entweder in den nächsten 12 Monaten, den nächsten 5 Jahren oder den nächsten 15 – 20 Jahren umsetzen willst.

Schritt 4: Setze Meilensteine

Soweit so gut – und nun? Jetzt geht es an die richtige Arbeit. Fange mit den Zielen an, die Du Dir für das nächste Jahr gesetzt hast und stelle sicher, ob Du Dich auch nicht übernommen hast. Zwölf Monate sind schneller rum als man denkt und es ist nicht schlimm, jetzt noch ein paar Änderungen vorzunehmen. Auch hier hilft Dir die Priorisierung: Welches Ziel ist für Dich nicht verhandelbar und braucht Deine größte Aufmerksamkeit? Damit fangen wir an.

Hier hilft es, einen Zeitstrahl aufzumalen. So wird aus abstrakten Monaten und Zahlen eine (er-)fassbare Größe. Wann soll das Ziel erreicht werden? Ist es an einen bestimmten Zeitpunkt gekoppelt (z.B. eine Sprache für den Urlaub zu lernen)? Jetzt definierst Du Meilensteine und brichst das Ziel in kleinere Aufgaben herunter. Beim Sprachenlernen könntest Du beispielsweise damit anfangen Dich zu informieren: gibt es Kurse an der VHS? Willst Du per App lernen und welche Anbieter gibt es? Kannst Du Dir Lernmaterial bei Freunden oder in einer Bibliothek ausleihen? Die nächsten Meilensteine könnten konkrete, kleinere Erfolge sein. Wann willst Du die ersten 3 Lektionen gemeistert haben? Zu welchem Zeitpunkt willst Du in der fremden Sprache eine Restaurantbestellung aufnehmen können? Und so weiter.

Wichtig ist, das große Ziel in viele Kleine aufzuteilen. So überwindet man auch die höchsten Hürden und kann einfach anfangen. Am besten schon in den nächsten 24 Stunden.

Bonus: Werde nachhaltig!

Im Coaching nennt man diesen Teil “Öko-Check”. Dabei versucht man gemeinsam mit dem Klienten eine weitere Ebene einzunehmen und sich das Umfeld anzuschauen. Welche möglichen Ablenkungen könnten Dich bei der Umsetzung stören? Wie kannst Du sie umgehen oder zumindest minimieren? Gibt es Hilfe in Deinem Umfeld? Haben Deine Freunde, Familie oder Bekannte vielleicht ein ähnliches Ziel und Du kannst Du einen Sparring-Partner suchen?

Wenn Du Dir diese Gedanken schon bei der Zielsetzung machst, bist Du für Deinen weg bestens vorbereitet. Jetzt gibt es nur noch einen Tipp: Feiere Deine Erfolge – auch die Kleinen. Denn letztendlich ist ja der Weg das Ziel.

*Reupload* Am Anfang steht das Ende. Egal ob ein Projekt, eine Kampagne oder eine neue Unternehmung - privat oder beruflich: das Ergebnis und der Weg dahin kann nur so gut sein, wie das Ziel, dass wir stecken.

Wie ich meine Ziele setze

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