Dieser Beitrag ist ursprünglich am 24. August 2023 im Rahmen meines ehemaligen Newsletters „und die übrigen Dinge“ veröffentlicht worden. Ich möchte meine alten Texte archivieren und habe mich deswegen entschieden, die alten Ausgaben auch hier zu veröffentlichen. Sie sind etwas persönlicher – von nun an wird es aber wieder vermehrt um die Themen Selbständigkeit und Creator Economy gehen.

Ob im Marketing, der Projektplanung oder beim Coaching: Wer sich mit Zielen auseinandersetzt kommt an einer “smarten” Formulierung nicht vorbei. Was steckt eigentlich dahinter und warum ist dieser Ansatz so beliebt? Und warum funktionieren auch “dumme” – also nicht smarte – Ziele?

Während meiner kaufmännischen Ausbildung habe ich im Marketing-Unterricht das erste Mal von SMART-Zielen gehört und seitdem werden diese in der Aus- und Weiterbildung, die darauf folgte, wiedergekaut. Man könnte meinen, dass sie der Heilige Gral für eine erfolgreiche Umsetzung sind. Frei nach dem Motto “Formuliere SMART und der größte Teil der Arbeit ist getan.”

Ganz so einfach ist es natürlich nicht – auch wenn Projektmanagement und Leitfäden es gern so aussehen lassen. Dennoch kann ich verstehen, wann und warum SMART-Ziele sinnvoll sein können. Dafür sollte man natürlich erst einmal verstehen, was genau dahinter steckt: SMART ist in diesem Fall ein Akronym für

  • S – Spezifisch
  • M – Messbar
  • A – Attraktiv
  • R – Realistisch
  • T – Terminiert

Mit einer SMARTen Formulierung sollen wir uns bei der Zielsetzung also an diese Kriterien erinnern und uns versuchen, das Ziel so genau wie möglich (spezifisch), messbar, erstrebenswert und dennoch realistisch zu gestalten und sie in einen zeitlichen Rahmen zu setzen. Aus einem konfusen Ziel wie “Ich will besser in Englisch werden” würde so also “Mein Ziel ist es, die Englisch-Klausur am Ende des Monats mit mindestens der Note 2 zu bestehen.”

Ein großer Vorteil dieser Methode ist es, dass sich so oft schon konkrete nächste Schritte aus dem Ziel ableiten oder Prioritäten setzen lassen. Was nicht innerhalb des Zeitrahmens auf das gesteckte Ziel einzahlt, kann erstmal hinten angestellt werden. Vor allem das Kriterium “Messbar” erlaubt uns im Nachhinein auf das Ergebnis zu schauen und einzuschätzen, ob wir Erfolg hatten oder nicht. Oder wie wir einen Erfolg überhaupt definieren würden.

SMART nicht immer die Lösung

Obwohl in vielen Arbeitsbereichen auf diese Methode geschworen wird, gibt es auch eine Menge Kritik. Denn allein mit der Formulierungshilfe ist es eben nicht getan. Eine oft genannte Kritik ist, dass durch eine smarte Formulierung die Zugkraft eines Ziels oft nicht gesteigert wird. Denn fest steht: Wir Menschen sind erstmal bequem und brauchen eine hohe Motivation um in die Umsetzung zukommen. Manchmal ist diese schon intrinsisch so hoch, dass smarte Ziele funktionieren – gegen einen großen inneren Schweinehund kommt die Methode allein aber nicht an. Hier hilft es sich Belohnungen zu überlegen, die die Motivation steigern oder bereits kleine Erfolge zu feiern.

Wer ein bisschen weiter recherchiert, stößt auf zwei Ergänzungen der SMART-Ziele, die – wie ich finde – unserer komplexen Welt etwas mehr Bedacht schenken. Mach Deine Ziele also nicht nur smart, sondern smartER:

  • E – Ecological (ökologisch/umweltfreundlich)
  • R – Resourced (Ressourcenbedacht: notwendige Ressourcen sollten sinnvoll eingesetzt werden)

Gerade für Gruppen sinnvoll

SMART-Ziele gehen auf den Managementforscher und Unternehmensberater Peter Drucker zurück und haben sich vor allem in der Personalentwicklung etabliert. Und es stellt sich heraus, dass dieser Ansatz gerade da Sinn ergibt, wo zwei oder mehr Menschen aufeinandertreffen. Denn wenn Ziele gemeinsam verfolgt werden sollen, braucht es eine gemeinsame Definition, mit der alle Beteiligten arbeiten können. SMART-Ziele helfen hier also, einen Rahmen für Konsens zu schaffen – so wird im weiteren Prozess auch tatsächlich an der Umsetzung gearbeitet, und nicht über das Ziel diskutiert.

*Reupload* Ziele sind wichtig, um unseren Prozessen einen Rahmen zu geben. Aber wie findet man gute Ziele? Eine Methode ist: SMART. Was steckt hinter der Abkürzung und wo gibt es auch hier Potenzial?

SMARTe Ziele und wie sie finden sind

WUSSTEST DU,

dass ich auch einen Newsletter habe? Alle zwei Wochen schreibe ich über meine Selbständigkeit, meine Learnings und geben konkrete Einblicke in die Zahlen hinter den Kulissen.

Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren:

Die 3 Säulen meiner Arbeit

Eine klare Positionierung in der Kreativindustrie ist ein andauernder Prozess. Hier teile ich meinen eigenen Weg, die Erkenntnisse dabei und das aktuelle Ergebnis: die drei Säulen meiner Arbeit.

Weiterlesen »

Content Marketing für Kreative & Künstler

Content Marketing bietet Künstler*innen einen intuitiven & effektiven Weg, um sich und ihre Arbeit langfristig und erfolgreich zu vermarkten. Aber was ist das genau? Und warum sollten Kreative sich generell mit Marketing auseinandersetzen?

Weiterlesen »